Magnetresonanztomografie: Fragen und Antworten

Wie funktioniert eine Magnetresonanztomografie?

Die Protonen der freien Wasserstoffatome, die einen hohen Anteil in unseren Körperflüssigkeiten und Geweben haben, werden in einem starken Magnetfeld - ähnlich wie Kompassnadeln - in einer Richtung ausgerichtet. Durch kurzzeitig einstrahlende Radiowellen kippen die Protonen aus Ihrer gleichförmigen Ausrichtung. Werden die Radiowellen abgeschaltet, so wandern die Protonen wieder in ihre ursprüngliche Ausrichtung zurück und senden dabei selbst ein Radiosignal aus. Die erhaltenen Signale werden mittels komplizierter mathematischer Berechnung zu einem Bild verarbeitet. Dabei entstehen "Schnittbilder", die in jeder beliebigen Ebene durch den Körper gelegt werden können.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt?

Der Patient wird außerhalb des Gerätes möglichst bequem auf der Untersuchungsliege gelagert und anschließend in die röhrenförmige Öffnung des Magnetresonanztomografen geschoben. Er muss während der einzelnen Messungen möglichst ruhig im Gerät liegen. Durch Drücken eines Notfallballons kann der Patient jederzeit Kontakt mit dem Untersucher aufnehmen. Über ein Mikrofon besteht auch die Möglichkeit des Sprechkontakts.
 

Dürfen während der Untersuchung Begleitpersonen im MR-Untersuchungsraum sein?

Da bei der Magnetresonanztomografie keine Röntgenstrahlen zur Bildgebung verwendet werden, können Begleitpersonen im Untersuchungsraum bleiben. Bei der Untersuchung von Kindern ist eine Begleitperson zur Beruhigung sogar erwünscht.

Bekomme ich während der MR-Untersuchung ein Kontrastmittel?

Oft bieten bereits Untersuchungen ohne Kontrastmittel ausreichend Informationen. Je nach Fragestellung kann allerdings eine zusätzliche Kontrastmittelgabe notwendig sein. Das Kontrastmittel wird über eine Armvene injiziert.

Ist das MR-Kontrastmittel gefährlich?

Das in der Magnetresonanztomografie verwendete Kontrastmittel ist - verglichen mit einem Röntgenkontrastmittel - jodfrei und dadurch deutlich besser verträglich. Das Allergierisiko ist ausgesprochen gering.

Was sollte der Arzt vor der Untersuchung mit Kontrastmittel wissen?

Informieren Sie den Arzt vor der Untersuchung über die aktuellen Schilddrüsen- und Nierenfunktionslaborwerte.

Wie lange dauert eine MR-Untersuchung?

Im Schnitt dauert die Magnetresonanztomografieuntersuchung zwischen 15 und 30 Minuten, kann jedoch bei sehr speziellen Fragestellungen auch länger dauern.

Welche Organe können besonders gut mit der MR untersucht werden?

Die Magnetresonanztomografie eignet sich besonders gut zur Untersuchung des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark), der Wirbelsäule und von Gelenken (Knie, Schulter, Hüfte und Sprunggelenk). Auch Untersuchungen der hirnversorgenden Arterien und der Becken- sowie Beinarterien nehmen stark zu.

Welche Patienten können nicht mit der MR untersucht werden, bzw. was sollte der Arzt vor der Untersuchung wissen?

Patienten mit Herzschrittmachern, Innenohrimplantaten, Insulinpumpen und sonstigen Biostimulatoren können nicht untersucht werden, da diese Implantate durch das hohe Magnetfeld beschädigt würden. Informieren Sie den Untersucher vor der Untersuchung über Herzklappen, Gelenksprothesen, Aneurysmaklips, Gefäßfilter oder andere metallische Fremdkörper.

Brauche ich für die MR-Untersuchung eine Zuweisung?

Wie für alle Röntgenuntersuchungen wird eine Zuweisung Ihres behandelnden Arztes benötigt.
Für die MR muss diese Zuweisung eventuell ergänzend vom Chefarzt bzw. von der chefärztlichen Dienststelle Ihres Versicherungsträgers bewilligt werden.