Magnetresonanztomografie: Fragen und Antworten
Die Protonen der freien Wasserstoffatome, die einen hohen Anteil in unseren Körperflüssigkeiten und Geweben haben, werden in einem starken Magnetfeld - ähnlich wie Kompassnadeln - in einer Richtung ausgerichtet. Durch kurzzeitig einstrahlende Radiowellen kippen die Protonen aus Ihrer gleichförmigen Ausrichtung. Werden die Radiowellen abgeschaltet, so wandern die Protonen wieder in ihre ursprüngliche Ausrichtung zurück und senden dabei selbst ein Radiosignal aus. Die erhaltenen Signale werden mittels komplizierter mathematischer Berechnung zu einem Bild verarbeitet. Dabei entstehen "Schnittbilder", die in jeder beliebigen Ebene durch den Körper gelegt werden können.
Der Patient wird außerhalb des Gerätes möglichst bequem auf der Untersuchungsliege gelagert und anschließend in die röhrenförmige Öffnung des Magnetresonanztomografen geschoben. Er muss während der einzelnen Messungen möglichst ruhig im Gerät liegen. Durch Drücken eines Notfallballons kann der Patient jederzeit Kontakt mit dem Untersucher aufnehmen. Über ein Mikrofon besteht auch die Möglichkeit des Sprechkontakts.
Da bei der Magnetresonanztomografie keine Röntgenstrahlen zur Bildgebung verwendet werden, können Begleitpersonen im Untersuchungsraum bleiben. Bei der Untersuchung von Kindern ist eine Begleitperson zur Beruhigung sogar erwünscht.
Oft bieten bereits Untersuchungen ohne Kontrastmittel ausreichend Informationen. Je nach Fragestellung kann allerdings eine zusätzliche Kontrastmittelgabe notwendig sein. Das Kontrastmittel wird über eine Armvene injiziert.
Das in der Magnetresonanztomografie verwendete Kontrastmittel ist - verglichen mit einem Röntgenkontrastmittel - jodfrei und dadurch deutlich besser verträglich. Das Allergierisiko ist ausgesprochen gering.
Informieren Sie den Arzt vor der Untersuchung über die aktuellen Schilddrüsen- und Nierenfunktionslaborwerte.
Im Schnitt dauert die Magnetresonanztomografieuntersuchung zwischen 15 und 30 Minuten, kann jedoch bei sehr speziellen Fragestellungen auch länger dauern.
Die Magnetresonanztomografie eignet sich besonders gut zur Untersuchung des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark), der Wirbelsäule und von Gelenken (Knie, Schulter, Hüfte und Sprunggelenk). Auch Untersuchungen der hirnversorgenden Arterien und der Becken- sowie Beinarterien nehmen stark zu.
Patienten mit Herzschrittmachern, Innenohrimplantaten, Insulinpumpen und sonstigen Biostimulatoren können nicht untersucht werden, da diese Implantate durch das hohe Magnetfeld beschädigt würden. Informieren Sie den Untersucher vor der Untersuchung über Herzklappen, Gelenksprothesen, Aneurysmaklips, Gefäßfilter oder andere metallische Fremdkörper.
Wie für alle Röntgenuntersuchungen wird eine Zuweisung Ihres behandelnden Arztes benötigt.
Für die MR muss diese Zuweisung eventuell ergänzend vom Chefarzt bzw. von der chefärztlichen Dienststelle Ihres Versicherungsträgers bewilligt werden.